Clervaux
Cliärref (Clervaux)
Lage und Geschichte
Unsere Altenhilfeeinrichtungen wurden von den Franziskanerinnen der Barmherzigkeit ins Leben gerufen.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat Elisabeth Dufaing die Initiative ergriffen, die Kongregation der Franziskanerinnen von der Barmherzigkeit in Luxemburg zu gründen. Gottesglaube, Liebe zur Kirche, die befreiende Botschaft eines Franz von Assisi und tiefe Zuneigung zu den Armen prägten die Gründerin und ihr Werk. Als „Mutter Franziska“ ging sie schließlich in die Geschichte der Kongregation und nicht zuletzt in die Geschichte Luxemburgs ein.
1996 sollte es dann zu einem großen Umschwung in der 150-jährigen Geschichte der Kongregation kommen: Eine A.s.b.l. mit dem Namen „Homes pour Personnes Agées de la Congrégation des Franciscaines de la Miséricorde" (HPPA) wurde ins Leben gerufen. Zum ersten Mal musste in der Führungsebene der Altenheime die Mithilfe von Laien in Anspruch genommen werden, um das Weiterbestehen dieser zu garantieren. Die Führungsebene erhielt den Auftrag, die Häuser unter der Obhut der A.s.b.l. ins nächste Jahrtausend zu geleiten und dies stets im Sinne des Grundgedankens der Franziskanerinnen, nämlich: „Der bedürftige alte Mensch steht im Mittelpunkt.“
Franziskanerinnen in Clerf
Die Familie Richard aus Clerf kam dem Willen ihrer Eltern nach, eine Summe ihres Vermögens zur Stiftung einer Niederlassung von Krankenschwestern abzugeben.
Die damalige Generaloberin Mutter Paulina Grotenrath stellte also drei Schwestern für die ambulante Krankenpflege frei. Diese bezogen als Mieter am 8. Dezember 1890 das Haus Willmes.
1892 zogen die Schwestern in das Haus Gerards um. Dort nahmen sie alte alleinstehende Frauen und Männer auf. Nach und nach kamen neue Tätigkeitsfelder hinzu: im Winter die Nähschule, im Sommer versorgte eine Schwester die Kleinsten, damit die Eltern ihrer Arbeit nachgehen konnten.
So entstand eine “Bewahrschule”.

Im Jahr 1900 zogen die Schwestern mit allen Bewohnern in ein Anwesen der Familie Tilges, das “Koenershaus”. Zu den älteren Menschen kamen nun auch bald Waisenkinder dazu.
1906 war das Haus schon wiederum zu klein. Auf die drängende Frage der Schwestern: “ was sollen wir tun hier“, war die Antwort der damaligen Generaloberin Sr. Ludovika: “Sich gedulden”. Sie gab der Hausoberin den Auftrag: “Sorgen Sie, dass Sie einen Bauplatz ausfindig machen; dann sehen wir weiter”.
1910 schenkte Graf Adrian von Berlaymont den Franziskanerschwestern das heutige Grundstück, genannt “auf der Hoh”, zur Gründung eines Krankenhauses. Aus der Chronik: “Interessant ist zu wissen, dass ursprünglich im 16. Jahrhundert das Franziskaner Kloster von Ulflingen genau an der Stelle in Clerf - wo sich heute das Krankenhaus der Luxemburger Franziskanerinnen erhebt - gebaut werden sollte durch den Grafen Claude de Lannoy de la Motterie, auf Wunsch der Landesfürstin Clara Eugenia Isabella”.
Das Gebäude, ein Sanatorium für genesende und ruhebedürftige Personen, wurde vom Architekten Schönberg, errichtet. “Clerf hat diese Anstalt der Familie Richard zu verdanken”, heisst es in der Chronik der Schwestern. Ende 1913 stand der Rohbau fertig.
1914 quartierten sich die ersten durchziehenden deutsche Truppen in dem Gebäude ein. Um sich weiterer ungebetener Gäste zu erwehren, zogen die Schwestern mit allen Mitbewohnern aus dem Hause Koener in das notdürftig eingerichtete Heim um. Doch spätestens beim Waffenstillstand im Jahre 1918 und dem Rückzug der Truppen, musste das Haus wieder als Nachtquartier dienen . Alle Gänge waren übersät mit leidenden Soldaten. Mit vielen musste nun das karge Mahl geteilt werden. Um die Kosten in etwa zu verringern, versuchten die Schwestern ein wenig Landwirtschaft zu betreiben. Der Viehbestand des Jahres 1915 waren 3 Milchkühe und ein paar Hühner.
Weil die Chirurgen Delvaux, Bertemes und besonders der Arzt Boset von Limerlé den Schwestern Kranke ins Haus brachten, deren Pflege im häuslichen Kreise unzulänglich war, entstand im Ösling eine erste Klinik. Auch fanden Operationen dort statt, oft sogar 2-3mal in der Woche. Nach und nach wurden notwendige Anschaffungen gemacht, Räume ausgebaut und anderen Zwecken zugeführt.
Pater Bodry aus der Abtei Clerf war in Sachen Landwirtschaft den Schwestern ein treuer Berater. Ohne die vielen Spenden aus der Bevölkerung hätte das Vorhaben nicht gelingen können. In einem

Abschlussbericht des Jahres 1930 lässt sich das breitgefächerte Wirkungsfeld des Clerfer Sanatoriums erahnen.
So wie inder gesamten Umgebung, traf es in den Kriegsjahren 1940-1945 auch das Sanatorium schwer. Schon am 14. Mai kamen 50 Personen aus Esch nach Clerf. Alle mussten untergebracht und beköstigt werden. Zum 1.Juni waren es über 100 Personen, am 28 Juni konnten alle nach Esch zurückkehren. Am 2. Februar 1941 brachte man aus dem Waisenheim von Itzig die Kinder nach Clerf, die bis Ende des Krieges dort bleiben sollten.
Die letzten sieben Wochen des Krieges waren besonders schwer; Kinder, Bewohner des Sanatoriums und die schutzsuchende Bevölkerung aus Clerf waren im Keller des Hauses versammelt. Der Rest des Hauses war von der deutschen Besatzungsmacht belegt. Verwundete und Sterbende waren auf Strohlagern untergebracht. Luftangriffe und Bomben zerstörten einen Teil des Hauses.

Am 2. Juni 1949 wurde eine neue Klinik mit einer Entbindungsabteilung kirchlichen eingesegnet. Die Einrichtung für die “Maternité”, Operations - und Röntgenzimmer wurden der Gemeinde von Clerf gratis zur Verfügung gestellt,und zwar aus den U.S.A. Zwei Schwestern hielten Kindergarten und Nähkurse ab jetzt in dem neuen Clerfer Schulgebäude. Später wurde den Schwestern auch der Religionsunterricht übertragen. Die Gemeinde entschädigte sie für ihre Dienste.
Im Sanatorium, später im Krankenhaus, wurden immer wieder Renovierungs- und Erneurungsarbeiten durchgeführt, um das Haus, den sich ändernden Herausforderungen, anzupassen.
1965 gab es für die ambulante Krankenpflege einen neuen Volkswagen.

Im Jahre 1972 wurde der landwirtschaftliche Betrieb geschlossen und die Ländereien vermietet. Im April 1976 wurde die Entbindungsstation geschlossen.
31.Mai 1992 Schliessung des Krankenhauses. Der damalige Gesundheitsminister Johny Lahure sprach den Schwestern seinen Dank aus für die jahrelang geleistete Arbeit im Dienste der kranken Menschen. Wiederum waren Renovierungsarbeiten nötig, um das Haus in Kürze in ein Altenheim umzufunktionnieren.

Im Jahre 2002 war ein Pilotprojekt zusammen mit dem Ministerium angedacht. Dort soltte ein Hauses entstehen mit Betten für Ferien- und Kurzzeitpflege(reconvalescence) – Paliatifpflege und Gérontologische Nachbetreuung. Ein Projekt das aber nicht realisiert wurde.
2004 wurden die Pläne weiterentwickelt zum Neubau eines Centre intégrée pour personnes agées das für 70 Betten ausgelegt ist.
Am 4. Mai 2010 ziehen die Bewohner und die Schwestern in ihr neues Heim ein. Zum grossen Bedauern aller, sowohl der Ordensgemeinschaft als auch der Bevölkerung von Clerf, muss das alte Gebäude abgerissen werden.
Die stete Nachfrage nach Altenheimplätzen, wie auch der Aspekt der Rentabilität, lässt den Verwaltungsrat der HPPA über einen Ausbau des Altenheimes nachdenken. 2016 begannen die Ausgrabungsarbeiten.
Et war am Joer 1890, d’Kongregatioun war eréischt 43 Joer aal –
Sr Pauline Grothenrath war d’Generaloberin, wéi den Här Theodor Richard, dee Besëtzer vun den Gierwereien vu Klierf – am Testament vun sengen Elteren eng Klausel entdeckt huet: “Mein Wille ist, dass von meinem Vermögen eine Summe betreffs Stiftung für eine Niederlassung von Krankenschwestern abgehalten wird.” Mam Averständnes vun de Geschwëster an dem Visitator vun den reliéisen Gemeinschaften ass dës Schenkung ( 30.000 fr.) ugeholl ginn.
D’Mutter Pauline huet fir déi nei Grëndong Sr Felix, an als Krankeschwëster Sr Bibiana an Sr Veridiana virgesinn. Sie hu virdéischt am klengen Willmes-Haus als Mieter gewunnt. Ganz aarm hu sie ugefaange, d’Haus war eidel wéi d’Schwësteren agezu sinn. Dat huet net laang gedauert, well d’Leit waren immens gaaschtfrëndlech an hu sie léif empfaange. Sie hunn vun hirer Aarmut ginn wat sie net selwer bluttnoutwenneg gebraucht hunn. Och déi leiflech Schwëster vun der Sr Pauline huet an der schwéierer Zäit d’Schwësteren ënnerstëtzt mat Mëllech, Brout an Gromperen.

Un Aarbecht huet et net gefeelt. D’ Srs haten eng oppen Dier. Sr Bibiana, déi de Wanter Bitzschoul gehale huet, hat de Summer d Kanner versuergt fir dat d’Elteren hir Aarbecht konnten maachen – den Ufank vun der Spillschoul,
méi spéit ënnert dem Buergermeeschter Prüm sinn och Unterrichtsstonnen no der Methode Fröbel agefouert ginn.
Am Laf vun 10 Joer sinn d’Schwësteren 3 mol geplënnert – d’Haus war ëmmer erëm ze kleng, well se wollten och Aal a verloossen Fraen a Männer an d’Weesekanner vun der Gemeng Klierf ophuelen.

1910 ass zu Klierf ënnert dem Buergermeeschter Prum Emile, d’Abtei, d’Parkierch an méi spéit d’Srs-Haus gebaut ginn, d.h., e Sanatorium an eng Haushaltungsschoul waren virgesinn.
Interessant ze wëssen ass, datt den Grof Claude de Lannoy de la Motterie am 16. Joerhonnert d’Franziskanerklouschter op dëser Plaz bauen wollt, dat schlussendlech du awer no Ëlwen koum.
1912 – 3 Joerhonnerte spéider kruten d’Srs vum Grof Adrien de Berlaymont den Terrain zougewisen. Et goufen vill Schwieregkeeten: den Architekt Schönberg huet den Architekt Klung ofgeléist. Et kéint ee bal vun engem bibleschen Projet schwätzen, well Bierger mussten versat ginn a wat kromm war, sollt riicht gemaach ginn.
Endlech dann - 1913 woer den Réibau fäerdeg.
(D’Weesekanner sinn dunn éierens anescht ënnerbruecht ginn.)
De Buergermeeschter schreift iwwer d’Haus am Touristeguide:
“Ohne gerade architektonische Prätentionen darzustellen ist das Gebäude recht gefällig und seinem Zweck als Sanatorium für genesende und ruhebdürftige Personen angepasst.”

An dëser Zäit hunn Chirurgen Kranker an d’Haus bruecht an d’Noutwendegkeet vun enger Klinik huet sech opgedrängt. Hei sinn dann déi éischt Operatioune gemaach ginn, 2-3 X an der Woch – steet an der Chronik.

Verschidden Ereegnesser sinn ervir ze hiewen:
·Den Mgr. Koppes an den Mgr. Nommesch hunn d’Srs oft besicht, wann se op Fiirmungsreesen waren.
·Den 3. Uerden vum internen Friddenskongress huet 1926 am Klouschter getagt.
·Vill Gäscht sinn an d’Vakanz, Erholung oder an d’Reträt komm.
·1927 wor d’Ex-Keeserin Zitha vun Eisträich mat hirer Duechter Adelheid Gaascht am Klouschter. Sie waren komm fir de Prënz Otto ofzehuelen, deen 1 Joer laang an der Abtei studéiert hat.

1940 – den éischten Krichswanter, d’Srs haten also 50 Joer zu Klierf gelieft a gewierkt. Den Ufank vun deenen nächsten 50 Joer war gepräägt vun Entbierungen a Schrecken vum 2. Weltkrich.
Am Mee 1940 hunn ronn 100 Leit vun Esch en Ënnerdaach fonnt am Klouschter.
Am Februar 1941 sinn op Befehl vun der Besatzungsmuecht d’Weesekanner vun Itzeg no Klierf bruecht ginn, a si waren do bis Enn vum Krich.
Vun 1940-45 huet d’Haus ville Leit aus Klierf, mee och Passanten als Luftschutzkeller gedéngt wa Bommenalarm war.
Den Srs hiert Gebiet, hiert Baangen ëm d’Kanner, hiren Devoument ouni Grenzen an och deen vun den Dokteren an villen Mënschen ass ze bewonneren. Sie all hunn der Baarmhäerzegkeet e Gesiicht ginn.

Nodeems de Krich eriwwer war, hunn erëm Kranker an aal Leit engt Heem hei fonnt. Aus dem Sanatorium an Altersheem ass no an no eng Klinik an Maternité ginn, mat Laboratoire an Röntgenapparat.
D’Srs hunn mat der ambulanter Krankefleeg virun gefuer, déi sech ëmmer erëm weiderentwéckelt huet.

© Franziskus Designs.