Franziskusweg
Unterwegs mit dem Hl. Franziskus
Das alte Spital
Gegen Ende des 19. Jh. entschlossen sich die Brüder Collart, die Betreiber der
Steinforter Eisenhütte, für ihre Beschäftigten ein Spital zu errichten. Auch für eine
Kinderbewahrschule, eine Sonntagsschule für Mädchen und Nähkurse gab es
Bedarf. Am 15.11.1898 stellten sie daher dem Franziskanerorden ein Haus mit Stall,
Schuppen und Garten in der Hobscheider Straße per Schenkung zur Verfügung
(Maison Ste Marie). Das Haus wurde aufgestockt und entsprechend der geplanten
Nutzung umgebaut. Als Gegenleistung für die unentgeltliche Nutzung mussten die
Nutznießer die Güter in den Dienst einer sozialen Arbeit stellen.
Ende des 19. Jh. schickte der Franziskanerorden 3 Schwestern (eine Näherin, eine
Krankenschwester und eine Spielschullehrerin) nach Steinfort, deren Hauptaufgabe
neben der Kindererziehung auch die Krankenpflege war. 1900 wurde dann das erste
Spital mit einem Operationssaal und 25 Betten eröff-net und von den Schwestern
geleitet.
Bis zur Schließung der Hütte in Steinfort (1931) wurde der Krankenhausbetrieb
aufrecht erhalten; danach wurde das Gebäude anderweitig genutzt: Von 1934 bis
1938 diente das Spital als Erholungsheim, von 1938 bis 1957 als Altersheim. Die
ambulante Krankenpflege, die Spielschule und die Nähkurse wurden weitergeführt.
Nach dem Bau des neuen Spitals 1957 verlor das Gebäude seine Bedeutung und
wurde 1960 an die Caritas verschenkt. Bis zum Bau der neuen Spielschule im Jahr
1964 wurden hier weiterhin Kleinkinder von einer Schwester betreut. 1993 wurde
das in die Jahre gekommene Gebäude abgerissen und durch einen Neubau mit
Sozialwohnungen ersetzt.
Das neue Spital
Erst 1957 wurde nach fast 30 Jahren ohne Krankenhaus wieder ein Spital errichtet.
Bereits in den 50er Jahren hatte der Bürgermeister die Idee, auf den Ruinen des
alten Collart-Schlosses ein Spital zu bauen. Zur Finanzierung und Unterhaltung
wurde ein interkom-munales Syndikat gegründet, dem außer Steinfort noch
Hobscheid, Koerich, Garnich und Saeul angehören.
Bei seiner Einweihung am 16.09.1957 war das Spital eines der modernsten
Krankenhäuser des Landes. Besonders die Operationsabteilung und die Maternité
galten als hervorragend ausgestattet. Nach dem Rückgang der Patientenzahlen in
den 60er und 70er Jahren wurden neue Schwerpunkte im Bereich Rehabilitation und
Geriatrie gefunden. Die Franziskaner-schwestern, die zuvor im alten Spital tätig
waren, wurden zur Betreuung der Kranken übernommen. Die letzten 3 Schwestern
verließen Steinfort im Jahre 1981.
Der immer weiter steigende Bedarf an Pflegebetten führte dazu, dass man sich zur
Erweiterung des Spitals entschied. 1989 wurde der Beschluss zum Bau eines
hochmodernen Anbaus mit 30 Betten, verteilt auf 2 Etagen, gefasst. Die 57
vorhandenen Betten im alten Teil des Spitals wurden zu Pflegebetten umfunktioniert.
Das 1860 erbaute Haus in der Hobscheiderstraße wurde von den Brüdern Collart
gekauft, hergerichtet und dann an den Franziskanerorden verschenkt. Der zweite
Stock des Hauptgebäudes sowie das Nebengebäude (links) wur-den erst nach 1900
errichtet
Steinfort